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Projektleitung und Planung einer Kreativfabrik für Porzellanerzeugung.
Herbert Ossberger 1090 Wien Porzellangasse 33A
Tel 31 99 640                                                                                                                

Wien , den 16.November 1996



Neues Wiener Porzellan für die ganze Welt
	Neues Porzellan aus Wien 1996        

Die neuartige Porzellanmanufaktur von Herbert OSSBERGER


Gedanken über die Firmenphilosophie, die Richtlinien und verschiedene Merkmale zur 
Produktpallete:

Das neue Wiener Porzellan ist witzig, spritzig, ausgeflippt, schräg und schrill...

Die Richtlinien:
Gediegen, ausgefallen, skuriel, amüsant, außergewöhnlich, modern, klassisch, kitschig...
cool, geil, megastrark, turbogeil, verspielt, romantisch, utopisch, zum Verlieben, zum Erheitern 
zum Verschenken, zum Sammeln, zum Genießen, zum Erfreuen, zum sich outen, zum Nachdenken,
zum Schmücken, zum Staunen, zum Verwenden.

Es gibt Qualitätsrichtlinien, die sich streng an klassischen Vorbildern orientieren, wie zum Beispiel
die technischen Möglichkeiten gleichgebliebener Werkzeuge, Farbstoffe, Rohstoffe und die
prinzipiell gleichgebliebene Verarbeitungsmethode.
Handwerkliches Geschick und Können  sind neben Talent und Fleiß die wichtigsten Eigenschaften
für das Gelingen dieses Unternehmens.
Ein Betrieb von der kultureller Bedeutung wie dieser darf nicht durch finanzielle Schranken 
gefährdet werden. Altes Handwerk muß erhalten werden, es droht sonst ein nicht wieder gut zu 
machender Wissensverlust, den sich eine zivilisierte Epoche nicht leisten sollte. Man sehe die 
Hochblüte in der Renaissancezeit, als es erstmals gelang, antike Schriften zu übersetzen und man 
sich desshalb wieder alter antiker Techniken bedienen konnte.

Eine weitere Aufgabe ist es, laufend neue Entwürfe anzufertigen, zu sammeln und auch zu 
archivieren. Der kulturelle Profit ist sogar vor dem finanziellen Profit zu stellen, denn so wie 
keramische Erzeugnisse uns Zeugnis liefern aus frühgeschichtlichen Zeiten, so legen auch
wir in ferner Zukunft Zeugnis über uns und unsere Epoche ab.

Porzellan und die darauf eingebrannte Bemalung bilden ein sehr haltbares Objekt.
Porzellan - das ist ein neugeborener Stein, zusammengesetzt aus Silizium Aluminiumoxyd
Quarz und Feldspat verschmolzen bei 1300 - 1450°C .
Die Farben sind metallische Oxyde, welche feinst verrieben werden und mit Glasurbestandteilen
auf  den fertig glasierten und gebrannten Porzellangegenstand aufgetragen werden und bei einer
Temperatur von 840°C mit der Glasur  fest verbunden bleiben. 


Porzellan ist haltbar aber Zerbrechlich,
Salzsäure verätzt Glasur und Malerei,  Hartmetall und Diamanten können es zerkratzen. 



Porzellan                         
Die Zerbrechlichkeit setzt Schranken -  sowohl was Größe als auch Form betrifft.

In Kriesenzeiten sinkt die Nachfrage nach Porzellanprodukten - wohl eine menschliche Reaktion.
In konjunkturell guten Zeiten wurde und wird Porzellan zu jenem legenderen Weißen Gold.
Handgefertigt und gekonnt bemalt.
Industriell Gefertigtes steht dem in der Zusammensetzung und Chemie um nichts nach - und doch - 
es fehlt jene Seele, die einem handgefertigten Stück innewohnen kann. Die "Seele" aber ist es, das 
Porzellan so wertvoll machen kann, das behaupteten zumindest die alten Porzelliner aus den alten 
Porzellanmanufakturen Europas.
(Von welchen ich  das Glück hatte meine Ausbildung erhalten zu haben.)
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Porzellan als ein Medium für eine Botschaft in die Zukunft. Ich bin überzeugt, das bei sachgemäßer 
Lagerung die Haltbarkeit von Porzellan nahezu unbegrenzt ist. So ist schon bei dicht gebrannter
versinnterter historischer Keramik selbst nach mehr als 6000 Jahren kein Zeichen der Veränderung
zu erkennen.Wovon ich mich im Wiener Kunsthistorischen  Museum überzeugen konnte.

Porzellanpreziosen
Sind meine Antwort auf das Problem der Zerbrechlichkeit, wo ein großer Gegenstand empfindlicher 
ist, besitzt ein kleiner Gegenstand bedeutende Vorteile. Es ist auch materialgerecht, mit einem 
feinen
Material feine Objekte anzufertigen.

Porzellanmedalions kaum Briefmarkengroß sind eine solche Porzellanpreziose,es ist unvorstellbar,
wie fein und genau solche Objekte bemalt werden können, eine Wiederbelebung feinster 
Miniaturenmalerei  wie man sie außer auf Porzellan nur auf  Elfenbein anfertigen konnte.
Es gilt, vielen Menschen eine Freude zu machen

Die Genießer Tasse, eine feine Form gefertigt aus robustem Porzellan mit feinster Bemalung:

Philosophie: 
Eine tägliche bewußte und unbewußte Freude. Sorgfälltig aussuchen, genau
anschauen, nach Geschmack auswählen und erwerben. Zum Verschenken oder sich selber schenken
Der Besitzer der Tasse trägt selbstständig die Verantwortung  für seine Genießer Tasse. nach
dem Gebrauch wäscht man seine Tasse eigenhändig ab und sorgt für die Aufbewahrung der
Tasse an einem sicheren Ort. 


Zum Reinigen von Porzellan:
Am besten reinigt man Porzellan mit Geschirrspühlmittel, einem Küchenschwamm und warmen 
Wasser, nicht aber mit Essig oder Zitronenreinigungsmittel keine Scheuermittel und nicht im 
Geschirrspüler - sicher ist sicher. Wenn man Porzellan an Porzellan reibt, kommt es zu einem 
Abrieb, denn ein Material schleift ein Material gleicher Härte oder größerer Härte. Fettlösende 
Chemikalien wie Terpentin, Spiritus, Nitroverdünnung oder Aceton sind unbedenklich zu 
verwenden.

 Die Produktpalette umfasst die Herstellung folgender Porzellanobjekte:
Anhänger,Broschen,Vasen, Dosen, Ascher,  kleine Porzellanfiguren, Skurilitäten,Tassen, etc. . 
Aber auch Produkte im Bereich der Baukeramik wie Fliesen und Fassadenelemente, in
feinster Quallität. Nicht  Massenproduktion oder Industrielle Fertigung,  sondern reine 
Handarbeit steht im Mittelpunkt unseres Bemühens. 
Gedanken zur Betriebsführung

Autonom - Selbstständig - und nicht Abhängig , das ist eines der Ziele. Eigene Rohstoffe
Wie Kaolin, Feldspat und Quarz , Gips und Metalloxyde, Terpentin - Wald etc.
Eigener Gemüsegarten zur Verpflegung der Mitarbeitenden. Autonome Werksküche .
Bierbrauerei und Weingarten zur Rundherumversorgung. Weiters werden nach alter
chinesischer Tradition Materiallager angelegt die für einen Zeitraum von 200 Jahren
konzipiert sind. Der Betrieb soll eine soziale Einrichtung sein in welcher der Mensch im 
Vordergrund stehen soll.
Den größten Teil des Lebens sind wir mit Arbeit beschäftigt und liegt es da nicht auf der 
Hand, wenn man sich ein gutes Betriebsklima schaffen will. Daran zu Arbeiten, daß diese
Möglichkeit geschaffen wird, ist eines unserer Ziele. Es schafft eine akzeptable Motivation 
einen positiven Aspekt auf den Produktionsprozeß. Abwechslungsreiche Gestalltung des 
Arbeitsablaufes um Ermüdungserscheinungen vorzubeugen - dem Menschen und seiner
Neigung angepasst,  man kann es nicht jedem mit der selben  Methode recht machen.
Man kann versuchen, die richtigen Bedingungen zu schaffen, indem man es versucht.

Porzellanfabrikanten waren Kaiser, Könige, Kaufleute, Mätressen, Geschäftemacher, Arkanisten, 
(Vermutlich abgeleitet von Arkanum - lat. Geheimnis, Geheimmittel, Wundermittel ) Apotheker und ganz
einfache Porzellanmaler, so wie ich.

Porzelliner sind zugleich Fabrikanten und Arbeiter, Handwerker und Künstler, Lehrling und Meister,
Direktor und Portier, Forscher und Wissenschafter, Denker und Bastler ... mit anderen Worten vielseitig
und Phantasiebegabt, Verantwortungsvoll und ausgelassen.

Anmerkung: Die Ausbildung zum Porzellanmaler dauert drei Jahre im Lehrbetrieb mit                       
wöchenlich einem Tag in der berufsausbildenden Schule. Aber die eigentliche                     
Ausbildung dauert ein Leben lang, und man darf nicht glauben, daß man                     
irgendwann alles weiß oder kann. Es sind gesundheitlich Schäden durch                    
einseitige Körperliche Belastung und Staub zu vermeiden. 
Bei körperlicher Betätigung im Freien und Gesunder  schmackhafter Ernährung sowie
seelischer Ausgeglichenheit dürften keine gesundheitlichen Probleme da sein. Da aber 
manche Werkstoffe Bleioxyd oder andere metallische Oxyde enthalten, ist es besser 
Milchprodukte wie  Joghurt, Buttermilch, Sauremilch, Topfen (Quark) der Entgiftung                                                     
wegen  zu konsumieren. Starker  Schwarzer Tee oder Grüner Tee dienen ebenfalls der
Entgiftung. Man soll nichts  unversucht lassen um keine Risiken einzugehen, man braucht 
aber auch nicht zu  übertreiben, denn so gefährlich ist es nicht wenn man mit der Materie
vertraut ist. Doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wie es so schön heißt.
Porzellan beflügelt die Phantasie und schärft den Verstand, diesem Motto wollen wollen
wir Rechnung tragen. Denn es gilt Probleme zu lösen und trotzdem das Leben zu  
genießen.	
Vorhaben: Sensibilisierung auf die Bedeutung dieser Manufaktur und der Produkte
die aus diesem Betrieb entstehen. Die Pflege und Erhaltung eines alten und vielseitigen
Handwerks. Der Forschungsdrang, der diesem Gewerbe zugrunde liegt, neu zu wecken
um Aufgaben zu lösen, welche uns die Zeit, in der wir leben stellt - zukunftsorientiert -
Es hat jeder das Recht in seiner eigenen Welt zu leben, wir wollen dazu beitragen, daß
es eine schönere und vielleicht bessere Welt wird.




Vision:   Ich hatte einen Traum, von einer Fabrik, einer Manufaktur in welcher viele
Menschen beschäftigt waren. Sie hatten alle etwas gemeinsam - sie ergänzten sich -
das Können des einen war vom Vorteil für die anderen und umgekehrt. Der Betrieb, in
welchem ich arbeitete und lernte, war für sich wie ein kleines Dorf. Doch man übersah
leider die Zeichen der Zeit. Es gilt nicht am letzten Stand der Technik zu sein, man muß 
am neuesten Stand der Entwicklung sein.
Das bedeutet, daß man neue Wege einschlagen muß, gleichzeitig aber bewährte Formen
nicht bedenkenlos dem vermeintlichen Fortschritt opfern darf. 
Ich träumte von einer kleinen Fabrikations-Werkstätte ähnlich einer Dombauhütte, in
welcher jedes weitere Vorgehen seinen Beginn hat. Eine Betriebliche Einheit in welcher 
geplant und hergestellt werden kann. Weiters sah ich das Unternehmen anwachsen zu
einem ganzen Porzellandorf, das für sich autonom bestehen konnte. Auf den Parkplätzen 
drängten sich Autobusse, die ständig neue Touristen herbeischafften, welche diese
utopisch wirkende Zukunftsfabrik sehen wollen, und natürlich auch etwas kaufen. 
Ein Perpetuum mobile, oder zumindest der Versuch, mit wenig Energie auskommen zu 
können. Wie eine Maschine, die ohne Energieverbrauch dauernd Arbeit leistet. Eigenver-
sorgung so weit es den momentanen Wissen entspricht, so zum Beispiel der Einsatz von 
Solarenergie, zurückgreifen auf bäuerliche Erkenntnisse, was die Bereitstellung von 
Nahrungsmittel betrifft, welche für die Mitarbeite und die Besucher benötigt werden.
Ein Gesamtkunstwerk aus Porzellan, eine urbane Zukunftsfabrik  - und wie es sich für 
eine Porzellanfabrik gehört, alles mit Porzellanfliesen Porzellanrelief, Skulpturen und 
Mosaiken verkleidet, sowohl die Innenräume als auch die Außenfassade. Schön gestalltete 
Plätze und jede Menge sehenswertes versteht sich von selber. Das ist in groben Zügen 
meine Vision.

Im Detail sieht es so aus, ein großes Industiegelände welches an das Straßennetz,
an öffentliche Verkehrsmittel wie Strassenbahn U-Bahn, Schnellbahn oder ÖBB
angebunden ist und mit den entsprechenden Widmungen versehen ist muß gefunden 
werden. Es muß eine Form des Erwerbes sein, die keine laufende Belastung darstellt.
Auf diesem Gelände wird eine Lagerhalle errichtet mit angrenzendem Atelier, Werk und
Büroräumen, Sanitären Anlagen wie Toilletten, Dusch- und Wickelraum ( schon an die
Zukunft denkend eine Sauna, ein Dampfbad.... ) Alles darauf ausgerichtet, es den
Besuchern und Kunden so angenehm wie möglich zu gestallten. Es soll eine Traum-
fabrik sein, die für Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen erlebt werden kann.
Gewinne werden dazu verwendet, weiter auszubauen, zu erweitern. In der Hoffnung, die 
richtigen Mitarbeiter und Förderer zu finden, - und wenn sie gefunden sind, mitarbeiten
und mitträumen zu lassen. Vielleicht wird  dieser Traum, diese Vision,  einmal 
Wirklichkeit. Ein zugegeben utopischer Gedanke, aber wer hätte vor hundert Jahren zu 
träumen gewagt, was es heute schon alles gibt und was heute schon alles möglich ist.

Motto:
Den Tüchtigen nicht zu bevorzugen, bewirkt, daß die Menschen nicht streiten.
( Die Tüchtigen in Ruhe arbeiten lassen dient allen. ) Durch Nichtschätzen schwer 
erlangbarer Güter, bewirkt man, daß die Menschen nicht stehlen. Durch Nichtbeachten 
dessen, was man begehren kann, bewirkt man, daß der Mensch nicht unzufrieden wird.
Lao Tse 6.Jh. v. Chr.      
 
Herbert Ossberger, möge es gelingen.                           Wien am 19.November 1996
 c.by.Ossberger 1996 Wien.................................................................Tel. 319 96 40  OS 

Anmerkung: 
Diese Kreativfabrik soll für viele Menschen eine neue Arbeitsstätte sein, denn ich sehe
in einer gut angewandten,  kreativ-künstlerisch handwerklichen Produktion eine gute
Perspektive für die Arbeit der Zukunft. Ich glaube unter dem Motto, "Lust statt Frust" 
auch mehr verkaufen zu können. Ich glaube, daß man sich in unserer Zeit nach Dingen
sehnt, die ein gutes Lebensgefühl vermitteln können.

Werkzeug und Arbeitsmaterialien für den Bereich Porzellanmalerei:
Tisch, Sessel, Arbeitslampe, Pinsel, Farben, Terpentin, Spiritus, Nelkenöl, 
Petrolium,  Malöl, Spachtel aus Kunststoff, Spachtel aus Stahl, Zeichenfeder, 
Pergamin, Markierstift, Graphit, Glasplatten 17x17 cm 4mm stark 6stk.,Behälter 
für Terpentin, Behälter für Malöl, Pinselvase, Behälter für Restfarben, Putztücher, 
Stellagen, Palettenkasten zum staubfreien aufbewahren der Farbpaletten, Spind, 
Brennofen ...   
































Herbert Ossberger - Ansichten zur Kunst.

Man soll sich der Kunst vorsichtig nähern, empathisieren, einfühlen, 
man soll sich durch voreilige Stellungnahme nicht der Botschaft
verschließen, welche darin enthalten ist.Man soll sich durch die Kunst 
inspirieren lassen. Man soll sich nicht blamieren. Das eigene 
Empfinden
ist ausschlaggebend, und zwar über den ersten Eindruck hinaus.

Man soll sich die ganze Zeit der Welt nehmen, denn es sind oft komplexe Aussagen, 
die sich mit wenigen Worten nicht oder aber nur schwer ausdrücken lassen. 

Oder es bleiben einem die meisten Mitteilungen verborgen. Aber man hüte sich, 
von
einem Künstler verbalisiert zu bekommen was genau  in seinem Werk als 
Mitteilung
verborgen ist. Er wird es vielleicht nicht verbalisieren können, vieleicht weiß er es
auch gar nicht, vieleicht hat er auch nur ganz intuitiv das gemacht was für den 
Moment das einzig machbare war. Vielleicht ist er einfach einem Bedürfniss 
nachgegangen, als er  gemalt hat, vielleicht hat er nur das gemacht was ihm Spaß 
gemacht hat, ...
Ich lasse gerne etwas auf mich wirken, um dadurch zu eigenen Gedanken, 
Vorstellungen und Phantasien inspiriert zu werden. Es liegt ja an mir und meiner
Intelligenz und Einfühlbarkeit, was ich aus einem Bild -Objekt herauslesen kann. 
Kritik empfinde ich nicht immer für angebracht, denn es bedeutet für mich, zu 
sagen
daß der Maler nicht sagen darf, was er will, eine Freiheit, die ich mir aber in 
diesem Augenblick einräume.  Für mich aber soll  die Kunst eine wirklich freie 
Komunikationsebene sein und bleiben.